The Bell Family – Parfümeurin Elisa
11. Februar 2021 Innovationen Fragrances

#WomenInScience: Elisa Tzedakis

Anlässlich des „International Day of Women and Girls in Science and Technology“ stellen wir Parfümeurin Elisa Tzedakis vor.

Ursprünglich aus Frankreich und ausgestattet mit einem Bachelor in Chemie und einem Master in Naturwissenschaften und Parfümerie, absolvierte Elisa Tzedakis ihre Ausbildung zur Parfümeurin schließlich bei Bell in Leipzig. Lesen Sie, wie die junge Frau ihr Ziel einer Karriere als Parfümeurin über viele Jahre hinweg mit Leidenschaft und Disziplin verfolgte.

Auf einen Blick

Alter: 33 Jahre
Herkunft:
Toulouse, France
Ausbildung:
Bachelor of Chemistry / Master of Science and Perfumery

Wie bist du zum Beruf der Parfümeurin gekommen?

Elisa Tzedakis: Ich habe mich schon immer für Düfte interessiert – zunächst für die, die mich in der Natur umgaben, zum Beispiel auf Reisen. Aber auch die Düfte aus der Küche meiner Mutter gehörten dazu. Ein Ausflug mit meiner Tante zum „Château de Chamerolles“ in Chilleurs-aux-Bois in Frankreich prägte mich besonders. Dort gibt es ein Museum für Duft und Parfum, welches auch eine alte hölzerne Duftorgel beherbergt. Diese faszinierte mich sehr und dort erfuhr ich auch, dass Parfümeur ein Beruf ist. Ich empfand es als absolut magisch, einen Beruf zu erlernen, dessen Zweck es ist, Düfte zu kreieren um Emotionen zu wecken. Ungefähr zehn Jahre alt müsste ich damals gewesen sein, als ich meinen persönlichen Traumberuf entdeckte.

Ist die Vorstellung vom Beruf des Parfümeurs rückblickend betrachtet romantischer als die Realität?

ET: Mein Bild von der Arbeit als Parfümeur ist natürlich lange nicht mehr so romantisch wie es das einmal im Alter von zehn Jahren war. Trotzdem kann ich heute sagen, dass ich es liebe Parfümeur zu sein, mehr als ich es mir hätte jemals vorstellen können. An dieser Stelle möchte ich gerne Gaston Berger (frz. Philosoph und Futurist) zitieren:

Die Kindheit zu verlassen bedeutet, Träume in die Realität umzusetzen, es bedeutet, einen Weg zu finden zwischen dem, was wir sind und dem, was wir gerne wären.

Gaston Berger - Französischer Philosoph und Futurist

Getreu dieses Zitats erhalte ich mir jeden Tag etwas von der Schönheit meines Traums: Ich halte mir stets vor Augen, welches Glück ich habe, meiner Passion nachgehen zu dürfen. Selbst wenn der romantische Aspekt mittlerweile ein wenig an Zauber verloren hat, spüre ich doch noch immer jedes Mal die Magie, die mit der Verwandlung einer Idee in einen Duft einhergeht, wenn ich mit einer neuen Kreation beginne.

Wie war dein bisheriger beruflicher Werdegang?

ET: Nach meinem Bachelor-Abschluss in Chemie habe ich meinen Master in Naturwissenschaften und Parfümerie gemacht und den praktischen Teil bei einem internationalen Duft- und Aromenunternehmen in Frankreich absolviert. Dort konnte ich meine ersten praktischen Erfahrungen im Bereich der Parfümerie sammeln. Danach arbeitete ich an natürlichen Rohstoffen und als Parfümassistentin und Evaluatorin, bevor ich weitere fünf Jahre als Development Manager für Feinparfüm tätig war.

2017 erhielt ich die Möglichkeit, die interne Ausbildung zur Parfümeurin bei Bell aufzunehmen und zog nach Deutschland. Das Training dauert drei Jahre und beinhaltet verschiedene Aspekte. Darunter viele Riechtests, um die zahlreichen Rohstoffe kennenzulernen. Dazu kommen viele Übungen in der Formulierung von Akkorden sowie die Aneignung klassischer Parfümschemata und der dazugehörigen Kenntnisse, zum Beispiel in Pflanzenkunde. Auch heute noch rieche ich jeden Tag erneut an bereits erlernten Rohstoffen, um die Erinnerung wach zu halten und um das Erlernte zu vertiefen. Des Weiteren lernt man natürlich auch in diesem Beruf nie aus. Rohstoffe, Restriktionen und die Technik verändern sich. Um mich darauf einstellen zu können, frische ich meine Kenntnisse immer wieder auf.

Wie wichtig ist ein guter Geruchssinn?

ET: Das Wichtigste in meinem Beruf ist das Gehirn. Die Nase ist natürlich ein unverzichtbares Werkzeug. Während des Kreationsprozesses nutzt ein Parfümeur jedoch vor allem sein Gedächtnis, sein Wissen und seine Vorstellungskraft. Eine große Portion Leidenschaft sowie Disziplin, Geduld und Kreativität gehören ebenfalls dazu, wenn es darum geht, einzigartige Kompositionen zu erschaffen.

Was magst du an deiner Arbeit besonders?

ET: Die größte Freude verspüre ich, wenn ich mit meinen Kreationen bei anderen Menschen eine Emotion auslösen kann. Es begeistert mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich am Ende eines langen Entwicklungsprozesses das fertige Parfümöl in meinen Händen halte. Denn auch wenn der Prozess oft sehr ähnlich ist, ist das Ergebnis doch immer anders und oft überrascht mich das Resultat sogar selbst.

Welchen Rat gibst du jungen Menschen, die diesen Beruf gerne erlernen wollen?

ET: Fangt an, an allem zu riechen, was euch unter die Nase kommt, trainiert euer Gedächtnis und weckt die Kreativität in euch.

Nutzen Sie Ihre Chance und starten Sie Ihre Karriere in der Duftstoffindustrie

Der 11. Februar ist der “International Day of Women and Girls in Science”. Lassen Sie uns die entscheidende Rolle, die Frauen und Mädchen in Wissenschaft und Technik spielen, anerkennen. Wir sind stolz, starke, ambitionierte Frauen wie Elisa in unserem Unternehmen zu haben.

Starten Sie Ihre Karriere jetzt!